Ortsfamilienbuch Großheppach, Kleinheppach und Gundelsbach

Warum ein Ortsfamilienbuch? 

Bei der Erstellung eines Vorfahren oder Nachfahrenbaumes gibt es mehrere Herausforderungen:

  1. Standesamtsregister gibt es erst ab den 1870er Jahren. Davor muss man auf Kirchenbücher zurückgreifen.
  2. Kirchenbücher sind vor allem vor 1750 ohne Register versehen. So dass Seite für Seite gelesen werden muss.
  3. Die Schrift ist natürlich eine andere manchmal undeutlich und dann schwer lesbar.
  4. Die Daten in den Kirchenbüchern sind nicht immer vollständig und manchmal sind über die Jahrhunderte ganze Bände zerstört oder abhandengekommen. 

Fehlende Angaben können durch weltliche Quellen ergänzt werden.

Ortsfamilienbuch Großheppach, Kleinheppach und Gundelsbach

Dies wird eine Zusammenstellung aller in den genannten Orten lebenden Personen. Vom Beginn der Aufzeichnungen bis ca. 1806. Ab ca. 1800 vergrößert sich einerseits die Anzahl der Bevölkerung überdurchschnittlich und es lassen sich die familiären Zusammenhänge andererseits sehr einfach ermitteln. Und ab 1806 beginnen neue Kirchenbücher.

Großheppach war mit dem Konfessionswechsel Herzog Christoph 1550 endgültig evangelisch geworden. Eine katholische oder Jüdische Gemeinde gab es nicht. “Andersgläubige” waren de facto nicht vorhanden. Lediglich Wiedertäufer oder “Zwinglianer” hatte es zeitweise gegeben. Mit denen es jedoch auch immer wieder Streit gab. Also man kann sagen, Großheppach war eine “ganz normale” pietistisch geprägte Gemeinde.

Großheppach, Kieser, Altwürttembergisches Forstkartenwerk, 1680-1687
Fleckenbuch Großheppach, 1529, Ortsarchiv Weinstadt
Quellenlage
Kirchliche Quellen

Die Quellenlage in Großheppach ist gut bis sehr gut. So sind die Taufbücher seit 1558 lückenlos vorhanden. Ebenso die Ehebücher seit 1564. Die Totenbücher fangen leider erst 1648, nach dem Dreißigjährigen Krieg an. Dies ist jedoch in den meisten Fällen überbrückbar. Lediglich in der Zeit um 1627 gibt es Probleme der Zuordnung durch die vielen geschlossenen Ehen. Kurz zuvor grassierte eine Pestwelle. Das Totenbuch fehlt ja und das Ehebuch wurde nur sehr ungenau, unleserlich und mit schlechter Tinte geschrieben.

Die Kirchenbücher wurden vor den 1990er Jahren überholt und sind in einem ordentlichen Zustand. Sie wurden sind in den 90er Jahren vom Pfarramt ins Landeskirchliche Archiv nach Stuttgart-Möhringen überführt und sind nicht mehr öffentlich einsehbar. Allerdings gibt es die Möglichkeit die Kirchenbücher über das Kirchenbuchportal Archion einzusehen.

Taufbuch der evangelischen Gemeinde Esslingen, 1629-1644
Weltliche Quellen

Des Weiteren sind eine Vielzahl weitere Akten vorhanden, wie Wiedertäuferakten und Visitationsprotokolle oder weltlicher Quellen, wie Musterungs- und Steuerlisten, Einbürgerungen und Gerichtsverfahren, Testamente und Urfehden, Kauf- und Inventurlisten oder auch Inventuren und Teilungen. Die Originale befinden sich entweder im Hauptstaatsarchiv in Stuttgart und sind dort einseh- und kopierbar oder sie befinden sich im Stadtarchiv in Großheppach, wo sie ebenfalls einseh- und duplizierbar sind.

Das Stadtarchiv befindet sich im Alten Schloss von Großheppach.

Großheppach, Reihe von Kaufbüchern, 18. Jh, im Stadtarchiv Großheppach
Was umfasst die Arbeit?

Die Basis bildet die klassischen Kirchenbücher, welches die Taufen, Konfirmationen, Ehen und Sterbefälle bzw. Begräbnisse der Orte beinhaltet. Darüber hinaus gibt es unter den Kirchlichen Quellen in Großheppach Seelenbücher, in welchem die Familien Seitenweise notiert wurden. D.h. die Ehepartner mit den zughörigen Geburtsdaten, Herkunft und Eltern. Die Kinder wurden dann entsprechend nachgetragen. Für das Ortsfamilienbuch wertvoll sind die kurzen Lebensläufe, welche der Pfarrer jeweils zur Eheschließung in das Buch notiert hatte. Die Informationen wurden mit eingearbeitet. Zudem noch die Musterungslisten, teilweise die Inventuren- und Teilungen, Kirchenbücher der angrenzenden Ortschaften wurden eingearbeiteten, Einbürgerungen und Gerichtsakten. So lebt das Ortsfamilienbuch nicht von den “nackten Geburts-, Heirats- und Sterbedaten”, sondern steht auf der Basis der vielzähligen Quellen und Geschichten und Schicksale der Bürger dieses Orts. Allerdings ist dies auch mit ein Grund, warum dieses Werk leider immer noch nicht fertig ist…

Vorabveröffentlichung

Als Vorgeschmack möchte ich an der Stelle jedoch zwei Dinge veröffentlichen:

1. Das Urkataster von Großheppach stammt aus dem Jahre 1832. Hier sind alle Gebäude und deren Besitzer beschrieben und auf einer Karte Verzeichnet. So weiß man Stand 1832, wem welche Immobilie gehört hatte. Ich habe dies in einer Schrift zusammengefasst, dem Häuserbuch, und mit Bildern versehen. Siehe auch das Kapitel Urkataster.

2. Ich hänge als aktuellen Exzerpt aus meinem Ortsfamilienbuch eine Liste der Auswärtigen an dieser Stelle an. Einmal als alphabetische Liste und auch nach Orten sortiert. Jeder, der Interesse an detaillierteren Informationen hat, kann sich gerne an mich wenden.

Großheppach, Urkatasterkarte, 1832
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