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Aus Erfahrung lernen

Ich habe versucht, aus meiner eigenen Erfahrung einige Informationen in dieses Kapitel zu packen. Einfach, pragmatisch und verständlich aber auch ohne den Anspruch vollständig zu sein.

Teilweise wird das ganze Thema Familienforschung von Forscherkollegen sehr engstirnig gesehen. Oft wird akribisch darauf geachtet, dass alle Quellen erfasst und bei einer Veröffentlichung konform zu den wissenschaftlichen Normen wiedergegeben werden etc. Ich sage: Wichtig ist, dass es Spaß macht! Nicht jeder möchte gleich eine Dissertation schreiben. Andererseits später Quellen nachzuziehen ist nicht ohne Mühe verbunden.

Fehler sind ärgerlich, jedoch unvermeidlich - wenn es auch hier wiederum Vertreter einer anderen Meinung gibt... Hier ist man auf Hilfe von Mitstreitern angewiesen. Außerdem habe ich unten bei den Kapiteln Quellen und Datenbanken noch ein paar Hinweise zu diesem Thema.

Kapitel auf dieser Seite:
1. Wie oder wo anfangen?
2. Welche Quellen gibt es und wo finde ich diese?
3. Datenbanken
4. Quellen lesen - Tipps & Tricks
5. Professionelle Hilfe 
6. Informationen speichern
    6.1. Orginale
    6.2. Computer
    6.3. Genealogieprogramme
7. Bilder
8. Veröffentlichen

1. Wie oder wo anfangen?

Tja, wie kam ich dazu? Es gibt sicherlich unzählige Gründe wie man zu diesem Hobby kommen kann. Ich glaube mein Schlüsselerlebnis war ein Ereignis in meiner Grundschulzeit. Ich bekam die Hausaufgabe, meine Vorfahren aufzuschreiben. Ich fragte meine Mutter und meinen Opa. Beide waren sehr aufgeschlossen und ich war interessiert. Heraus kamen vier oder fünf Generationen. Dies war weit mehr als das, was meine Mitschüler hatten. Von da an hat mich dieses Thema nicht mehr losgelassen.

Ein paar Dinge kamen über nähere und weitere Verwandte zusammen. In den meisten Familien ist es wohl so, dass schon in diese Richtung bereits Forschung betrieben wurde. Dann gab es noch ein paar Ahnenpässe. Heißt, in der ersten Zeit ging es erst einmal ans Zusammentragen von Informationen und ich tippte eine Ahnenliste auf Schreibmaschine. Da wurde das ganze in relativ kurzer Zeit schon recht groß. Dann hier und dort eine Frage beim Standesamt. Am Ende ging ich dann mit Tasche, Schreibutensilien, einem vorgearbeiteten Arbeitsplan und vorgefertigten Datenblättern ans Werk in die Pfarrämter. Krempelte die Ärmel hoch und wälzte alte, eng mit Federkiel beschriebene Bücher. Anfangs fiel mir das Lesen der Schriften nicht so leicht. Aber das kommt alles mit der Zeit.

Heute forsche ich bei dem Online-Kirchenbuchportal Archion, gehe in Ortsarchive, stöbere hin und wieder im Internet und stelle Fragen in Foren. Dabei auch immer im Fokus: Wo habe ich die größten Lücken, wo die höchste Erfolgschance und was ist mir besonders wichtig.

Inzwischen kann ich doch auf eine recht ansehnliche Liste schauen. Wobei mir auch das Glück hold war, dass einige meiner Vorfahren aus Gegenden stammen, in der die Kirchenbücher im 30-jährigen Krieg nicht zerstört wurden, so dass die Ahnenreihen an vielen Stellen bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen. Andererseits kommt 1/8 aus Pommern. Hier ist einen Suche recht schwer und nicht selten ohne Erfolg gekrönt.

2. Welche Quellen gibt es und wo finde ich diese?

Hier eine kleine Auswahl an Quellen. Es gibt natürlich eine Vielzahl weiterer Quellen. Auch die Aufbewahrungsstellen können hier nur einen Hinweis darstellen und sind aus meiner Erfahrung heraus gemacht.

·         Verwandte – auch weitläufigere – haben bereits geforscht, haben Teilergebnisse oder wissen etwas zu erzählen…

·         Familienbibeln: Sollten diese noch greifbar sein, stehen hier oftmals Angaben über Familienverhältnisse.

·         Bilder von Verwandten ► Hier sollte man sehr akribisch mit umgehen. Alles sammeln, was einen Namen  hat. Beschriften nicht vergessen! Siehe hierzu auch das Kapitel "Bilder" weiter unten.

·         Standesamtliche Einträge (ab 1870) ►Gemeinde

·         Kirchenbücher (vor 1900) stellen die wichtigste Quelle vor 1870 dar. Sie Berichten über die Sakramente (Taufe, Konfirmation/Kommunion, Ehe, Tod), es gibt aber auch gesammelte Familienregister, in denen alle Mitglieder einer Familie verzeichnet sind ► Pfarrämter, zentrale Kirchenarchive oder Archion

·         Musterungslisten ► Staatsarchive

·         Bürgerlisten ► Ortsarchive oder Staatsarchive

·         Steuerunterlagen ► je nach Herkunft Staatsarchive, Ortsarchive bzw. Kirchenarchive

·         Kauf-/ Verkaufsunterlagen von Immobilien ► Ortsarchive

·         Inventuren & Teilungen ► Ortsarchive

·         Internetdatenbanken ...

3. Datenbanken

Unterschieden sollte hier in zwei verschiedene Sorten von Datenbanken:
1. Primärquellen (Kopien von Kirchenbüchern, Urkunden, Personenverzeichnissen etc.)
2. Sekundärquellen (Stammbäume, Ahnentafeln, Ortsfamilienbücher/Verkartungen etc.

Die Primärquellen sind grundsätzlich den Sekundärquellen vorzuziehen. Es werden immer mehr Quellen erfasst und auf den Datenbanken zur Einsicht und/oder Download bereitgestellt. Für Kirchenbücher in Deutschland ist hier www.archion.de zu nennen.  Die Datenbank umfasst tausende deutscher - hauptsächlich evangelischer - Kirchenbücher. Die Qualität ist recht ordentlich. Die Benutzung ist mit Kosten verbunden und ist Abhängig von der Nutzungsdauer. Gegenüber einer Reise in ein Pfarramt allerdings verschwindend gering.  Neben diesen gibt es auch noch weitere Datenbanken. Z.B. stellt www.ancestry.com eine umfangreiche, internationale Datensammlung zur Verfügung, welche weit über Kirchenbücher hinaus geht. So sind auch viele Standesamtsunterlagen oder Ausreise- bzw. Auswandererdokumente erfasst, jedoch nicht flächendeckend.

Sekundärquellen im Internet sind grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen. Dies ist zwar überall zu lesen, aufgrund der immer größer werdenden Datenmenge im Internet ist die Versuchung jedoch unheimlich groß, die Daten ungeprüft zu übernehmen. Andererseits stellt dies natürlich auch eine große Erleichterung für all jene dar, welche nicht unmittelbaren Zugriff auf die Quellen haben. Eine Ausnahme seien hier vielleicht die Datenbanken und Ortsfamilienbücher bei www.genwiki.de zu nennen. Diese sind meiner Erfahrung nach im Allgemeinen recht ordentlich.

Unscharfe oder falsche Daten im Netz verbreiten sich ebenso schnell wie korrekte, da diese blind und ungeprüft übernommen werden. Daher sind oftmals die selben Fehler in unterschiedlichen Datenbanken zu finden. Dies gilt es zu beachten. Nicht dass man dem Glauben verfällt, dass wenn was im Netz zwei oder auch mehrmals steht, dann muss das richtig sein.

Eine Vorgehensweise kann daher sein, die entsprechenden Daten aufzunehmen und diese dann anhand von Originalquellen auf Richtigkeit zu prüfen. Der Eigentümer der Datenbank bzw. Information sollte gefragt werden. Neben dem Anstand hat dies den Vorteil, dass der Inhaber der Daten ggf. noch ergänzende oder berichtigende Inhalte beitragen kann. In den allerwenigsten Fällen wird man auf Ablehnung stoßen. Derjenige, welcher seine Daten im Netz zur Verfügung stellt, ist grundsätzlich auch bereit, Auskunft zu geben. Auch wenn der Lieferant der Information nicht direkt angeschrieben wird, so ist bei einer eigenen Veröffentlichung die jeweilige Quelle zu nennen.

Also grundsätlich gilt: Daten sammeln ja, aber bitte dokumenteiren und prüfen.

4. Quellen lesen - Tipps & Tricks

Welche Quellen: Wie schon oben erwähnt, sind grundsätzlich Primärquellen Sekundärquellen vorzuziehen. Je zeitlich näher diese an einem Ereignis erstellt wurden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Information wahr sein könnte. Primärquellen sind z.B. Tauf-, Ehen, Totenbücher, Konfirmandenregister etc. Sekundärquellen sind neben der Sekundärliteratur, wie Ortsfamilienbücher, Internetinformationen oder Verkartungen auch z.B. Familienregister, in welches die Taufen eingetragen werden, Abschriften von Primärquellen oder auch Altersangaben in Kaufbüchern etc.

Quellenerfassung: Prinzipiell möglichst alle Quellen aufschreiben. Ich habe im Laufe der Jahre, als die Quellen immer schwieriger zu erschließen waren, angefangen immer detailliertere Daten zu sammeln. Auch dies hilft ungemein, wenn man hinterher herausfinden möchte, woher diese Information stammte. Vor allem wenn man versucht, Fehler aufzudecken. Dies gilt für alle Quellen, auch für die aus dem Internet oder bei mündlichen Überlieferungen.

Abschreiben: Aus den Originalquellen sollte möglichst buchstabengetreu abgeschrieben und diese erste Information sollte aufbewahrt werden. Dies kann unter Umständen dann wichtig sein, wenn Ungereimtheiten auffallen. Meist sind diese auf fehlerhafte Abschriften aus den Originalen zurückzuführen. Bei buchstabengetreuen Abschriften wird diese Fehlerquelle minimiert. Hierzu ein Beispiel: Im Taufbuch ist im Original von 1670 zu lesen: „[Monat und Tag] 16.t[en]. 8bris. [das Kind:] Anna Maria. [die Eltern:] Hanß Jerg Knauß Margaretha.“ Bei der Abschrift eines nicht erfahrenen Forschers oder aus Unachtsamkeit wird aus dem 16. Oktober (= 16. 8bris) gerne mal der 16.08. (siehe Bild rechts).

Leider habe ich diese Notwendigkeit erst später verstanden und bin daher anfangs sehr großzügig mit der Quellenerfassung umgegangen. Dies rächt sich im Nachhinein, da eine Aufarbeitung bei einer gewissen Datenmenge extrem aufwändig wird.

Alte Schriften lesen: Das habe ich in ein eigenes Kapitel mit einigen Beispielen untergebracht.

Interpretationen: Irgendwann kommt jeder an einen Punkt, bei dem er interpretieren muss, wenn eine Quelle (oder mehrere) einen ein-eindeutigen Beweis nicht erbringen kann oder es zu widersprüchlichen Aussagen kommt. Dies sollte entsprechend vermerkt werden, dass es sich hier um eine Vermutung handelt. Erfahrungsgemäß sind einmal durchgeführte Interpretationen nur sehr schwer umkehrbar.  

5. Professionelle Hilfe

Angebote von Ahnenforschern, welche ihre Dienstleistung anbieten gibt es genug. Was dies betrifft, habe ich hier kaum Erfahrung. Lediglich zweimal habe ich professionelle Hilfe in Anspruch genommen. Das Honorar hierfür richtet sich entweder am Aufwand oder wird Erfolgsorientiert erhoben. Wer sich rein auf diese Quelle verlassen möchte, muss schon einiges an Geld in die Hand nehmen um eine ansehnliche Tafel zu erhalten.

Eine Ahnentafel - manuell erstellt - zeichnen zu lassen ist ebenfalls wirklich nicht günstig. Grund hierfür ist der hohe Zeitbedarf. Wer ein schönes Geschenk machen möchte, kann die Bäume auch selbst malen. Bei der Gelegenheit hat man ein sehr ansprechendes Geschenk durch kopieren des Originals. Ich habe das bereits mehrfach praktiziert und mir zu dem Zweck ein Endlospapier für Plotter (180g/m², matt) besorgt. Da schneide ich mir die notwendige Länge ab und fange an zu zeichnen und zu schreiben (siehe Bild rechts).

6. Informationen speichern

Das Speichern der Informationen scheint im ersten Moment trivial. Man nehme einen Computer und speichere alles ab. Bei genauerer Betrachtung wird's schon nicht mehr so einfach: In welchem Format? Datenbank? Bilder? Sicherung? Originale? Familienblätter? 

Deshalb schön der Reihe nach:

6.1. Orginale:

Wenn Originale zur Verfügung stehen, dann sollten diese vor Schimmelbefall sicher und nicht dem Licht ausgesetzt aufbewahren. Wer hier genaueres wissen möchte, kann sich auch im nächsten Ortsarchiv sicherlich fachmännisch und kostenlos beraten lassen. Originale sollte man zusätzlich noch ablichten (z B. Digitalfotografie oder Scan in einer ansprechenden Auflösung - min. 200 dpi) und unabhängig von den Originalen aufbewahren. Speicherplatz sparen tut man hier an der falschen Stelle. Beispielsweise habe ich Ahnenpässe. Diese enthalten Informationen,  welche nie mehr beschafft werden können, wenn diese vernichtet würden, da die Kirchenbücher im Krieg verloren gegangen und keine Kopien vorhanden sind. Somit ist dies der letzte verbliebene urkundliche Beweis. Diese Dokumente sind einzigartig. Es wäre schade, wenn die Dokumente durch Unachtsamkeit verloren gingen.

6.2. Computer:

Heutzutage ist der Computer ein schwer wegzudenkendes Hilfsmittel in der Genealogie. Bei aller Euphorie stellt sich allerdings die Frage, wie die Daten zukünftig gelesen werden können? Wir als Genealogen studieren Quellen und sammeln Daten, welche teilweise hunderte von Jahre alt sind. Diese wären ganz sicher nicht mehr vorhanden, hätten sie unsere Vorväter auf Disketten geschrieben. 

Um die gesammelten Werke der Nachwelt zu erhalten, sollte man ein paar Grundregeln beachten: 

- Daten sichern: Daten müssen gesichert werden. Man benötigt midestens eine Sicherungskopie. Und die Kopie am besten nicht dort aufbewahren, wo auch der Computer steht (Feuer, Blitz, Diebstahl, Defekt etc.). 5,25 Zoll Diskette

- Programme: Es sollten Programme und Formate genutzt werden, welche weit verbreitet sind. Dadurch erhöht sich die Chance, dass diese über einen längeren Zeitraum gelesen werden können. Wenn neue, weit verbreite Formate kommen, rechtzeitig umformatieren.

- Speichermedium: Dasselbe gilt bei den Speichermedien. Bei Speichermedium-Wechsel rechtzeitig Datensicherungen konvertieren. Ich erinnere hier nur an  5 1/4'' (Flippies) oder 3,5'' Disketten. Aber auch Zip-Drives etc. waren auch für Sicherungskopien im Einsatz - wer kann das heute noch lesen? Mal ganz abgesehen von DAT-Kassetten oder Tonbändern. Apropos Tonbänder. Aufnahmen von Tonbändern moglichst gleich digitalisieren. Die werden von Tag zu Tag ein bisschen schlechter.

- Hardware: Nicht nur alles auf dem Computer machen! Daten können heute extrem leicht gelöscht werden  und Lebenswerke in Sekunden zerstören. Dies war früher nur schwer vorstellbar. Daher empfehle ich, aktuelle Stände auch mal auszudrucken und in einem Ordner abzuheften. Das kann man übrigens dann auch mal jemanden zeigen!

6.3. Genealogieprogramm:

Die Informationen in eine Datenbank (Genealogieprogramm) einzugeben, macht schon allein deshalb Sinn, da dann eine Weitergabe der Daten einfach (standardisiertes GEDCOM-Format) und schnell geschehen kann. Es tummeln sich einige Anbieter auf diesem Markt. Eine Empfehlung auszusprechen fällt mir hier nicht leicht, zumal ich nicht alle Programme kenne.

Grundsätzlich gilt, man sollte sich möglichst genau überlegen, für welches Programm man sich entscheidet. Aus meiner Erfahrung heraus sind Datenkonvertierungen von einem Programm  in ein anderes momentan immer noch nicht ohne Verluste machbar und sind damit mit hohem manuellen Aufwand verbunden. Bzw. die Verluste sind irreparabel. Also ist die Bindung zu den genutzten Programmen relativ hoch. Ich habe mir die Angewohnheit gemacht, dass ich zweigleisig fahre. Ich benutze erstens mehrere Genealogieprogramme (hier haben unterschiedliche Programme unterschiedliche Schwerpunkte). So nutze ich z.B. ein Programm, welches ich zur Dateneingabe und -sicherung nutze und habe ein zweites zur Ausgabe der Daten auf große Tafeln, da dieses Programm diese Aufgabe besser erfüllt. 

Mein Hauptprogramm war früher die Freeware PAF4. Das dieses Programm seit einiger Zeit nicht mehr weiterentwickelt wird,
bin ich auf ein Neues umgestiegen. Hier benutze ich nun Ages!. Zum Ausdrucken von Ahnentafeln oder Stammbäumen benutze ich das Programm Stammbaumdrucker. Bislang habe ich noch keine gute App für das Mobiltelefon gefunden. Der Nachteil an allen Programmen, welche ich mir angesehen habe, liegt darin, dass keine vorhandenen Daten geladen werden können. Man muss die selbst eingeben. Und das macht aus meiner Sicht gar keinen Sinn. Vielleicht gibt es ja eines, aber ich kenne es (noch) nicht. Darüber hinaus bin ich noch bei Ancestry.com angemeldet. Das kann auch helfen, da bei Eingabe der Ahnentafel oder Stammbaumes automatisch ein Abgleich mit anderen, in der Datenbank vorhandenen Daten erfolgt und eine entsprechende Meldung erscheint..

Parallel dazu trage ich auch alle Daten in ein simples Word-Dokument ein. Hier kann ich ziemlich sicher sein, dass die Information noch in 50 Jahren gelesen werden kann und ich habe Sicherheit und ein Gegenprüfstück bei der Konvertierung innerhalb unterschiedlicher Genealogieprogramme.

Früher hatte man für jede Familie ein eigenes Datenblatt angelegt. Dies kann man heute am Computer genauso tun. Zusätzlich können auch noch alle anderen erdenklichen Quellen und Scans, Bilder etc. eingefügt werden.

7. BilderBildbezeichnung

Das Hauptproblem von alten Bildern ist fehlende Information. Wenn unklar ist, wer oder was auf dem Foto abgebildet ist, ist es für die Familienforschung in den meisten Fällen wertlos. Deshalb an dieser Stelle gleich der Appell: Informationen sammeln und zum jeweiligen Bild festhalten. Hier helfen Gespräche mit Verwandten und Bekannten.

Informationen sammeln und festhalten!

Zweites Problem ist das Sichern der Bilder selbst und der zugehörigen Informationen. Sprich, wie „speichern“.

Bilder in digitaler Form, sollten erstens in einem weit verbreiteten Format gespeichert werden. Hier ist die Wahrscheinlichkeit am Größten, dass diese auch in Zukunft noch gelesen werden können. Bei der Beschriftung wird es schon schwieriger. Hierfür gibt es zwar Programme, diese Bildformate sind jedoch (noch) sehr wenig verbreitet, so dass sich dies aufgrund der oben beschriebenen Problematik nicht empfiehlt. Also entweder auf dem Bild direkt (was jedoch das Bild selbst verändert) oder in einer Bildkopie.

Darüber hinaus sollten die Bilder unbedingt auch ausgedruckt werden, um einem drohenden Datenverlust vorzubeugen. Zu dem Thema, siehe auch das Kapitel 2. Computer, weiter oben.

Rechts noch eine Möglichkeit, die Menschen auf dem Foto zu bezeichnen.

8. Veröffentlichen?

Ein Ziel von der Familienforschung sollte natürlich auch die Bekanntmachung der Forschungsergebnisse sein. 

Hier gibt es grundsätzlich unterschiedliche Methoden:

Datenbank im Internet: Dies ist die einfachste Methode. Man lädt einfach die eigenen Daten bei einer der einschlägig bekannten Datenbanken hoch - fertig. Rückmeldungen für das Geleistete wird jedoch relativ gering sein.

- Buch: Verfassen eines eigenen Buches. Dann hat man auch immer ein Geschenk! Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Gedruckt werden kann zum Beispiel nach Bedarf mit extrem kleinen Stückzahlen zu bezahlbaren Preisen ("Print on Demand"). Anbieter gibt es wie Sand am Meer.

- Eigene Hompage: Sie sitzen gerade vor einer. Hier sind etwas mehr Kenntnisse vorausgesetzt - aber ich hab's ja auch geschafft! Auch hier gibt es kaum gestalterische Grenzen.

- Familientreffen: Diese Gelegenheiten sollte man nutzen, um die Forschungsergebnisse weiterzutragen. Hier findet man vielleicht auch Mitstreiter und Helfer für das Thema. Auch tun sich vielleicht völlig neue Quellen auf und Bilder lassen sich hier gemeinsam beschriften..

Inhalte sind natürlich die Daten wer wo wann wie lange und mit wem. Über die reinen Daten hinaus gibt es allerdings noch viel zu erzählen. Dies lockert auf und macht das Ganze lesenswert und interessant. Überall gibt es auch Anektoten zu erzählen. Bilder von Verwandten oder damals üblichen Kleidern, über Ortschaften. Oder man ergänzt die reinen Daten mit statistischen Auswertungen . Z.B. wie viele Kinder waren üblich, wie hoch war die Lebenserwartung, wann wurde geheiratet, welche Berufe gab es und wie sahen diese aus, und und und. Hier gibt es kaum Grenzen. 

Eines sollte allerdings beachtet werden: Daten von lebenden Personen nur unter deren Zustimmung.


Und nun viel Spaß beim Forschen.

Euer Wolfram Callenius